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Zur Geschichte der Gedenkstätte

 

Nach Gründung der DDR ließ die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) ab Herbst 1949 am historischen Tatort des Massakers eine städtische Mahn- und Gedenkstätte errichten. Die noch vorhandenen baulichen Reste der einstigen Scheune wurden teils abgetragen, teils bis 1953 zu einer Gedenkmauer umgebaut. Symbolisch deutet sie die ursprüngliche Außenfassade des früheren Gebäudes an.

In den 1960er und 1970er Jahren kamen weitere Elemente hinzu: Zwei Flammenschalen, eine Rednertribüne, ein Aufmarschplatz mit Paradeweg, Fahnenmasten, die "Steine der Nationen" und eine Bronzeskulptur. Eine Parklandschaft mit Pflanzungen und Wegen bedeckte nun die Fläche zwischen der Gedenkmauer und dem Ehrenfriedhof.

Die Gestaltung aus DDR-Zeiten veränderte das Erscheinungsbild des Geländes grundlegend. Antifaschistische Kampfparolen zierten die Gedenkmauer und der Platz vor ihr diente als Ort für Massenkundgebungen. Bis Ende der 1980er Jahre fand dort das offizielle Gedenken im Geiste des DDR-Antifaschismus statt. Dieses Geschichtsbild vereinnahmte alle KZ-Häftlinge pauschal als politische Widerstandskämpfer und verschwieg die (Mit-)Täterschaft der Bevölkerung am Massaker. Dennoch blieb das Gelände stets auch ein Ort für individuelles Gedenken in privater und bürgerschaftlicher Initiative.

Nach der Wiedervereinigung blieb die Gedenkstätte zunächst eine Einrichtung der Hansestadt Gardelegen. Seit 2015 befindet sie sich in landeseigener Trägerschaft der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt. Die Stadt Gardelegen ist weiterhin Eigentümerin des Geländes und kümmert sich um die Pflege des militärischen Ehrenfriedhofs.

Nach mehrjähriger Bauzeit wurde im Jahr 2020, genau 75 Jahre nach dem Massaker von Gardelegen, ein Dokumentationszentrum mit einer Dauerausstellung fertiggestellt und am Internationalen Tag der Demokratie, dem 15. September 2020, für Besucher eröffnet. Das Projekt wurde durch das Land Sachsen-Anhalt gefördert.

 

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